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Meningokokken als Auslöser einer bakteriellen Meningitis.
Eine Hirnhautentzündung, fachärztlich auch Meningitis genannt, wird durch die Ansteckung mit Meningokokken ausgelöst. Diese Bakterien besiedeln den Nasen-Rachen-Raum und brechen durch die Schleimhaut ins Gehirn ein. Dort verursachen die Meningokokken schwerwiegende Entzündungen des Gehirns, welche in vielen Fällen trotz Behandlung tödlich enden. Vorhandene Meningokokken müssen nicht zwangsläufig eine Erkrankung auslösen, oftmals verbleiben sie im Körper des Betroffenen, ohne jemals Symptome einer Meningitis hervorzurufen. Bei immuninkompetenten Personen sind Meningokokken allerdings eine häufige Todesursache, da sie bei diesem Patienten schnell zu einer schweren Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung führen können. Auch Kinder sind hinsichtlich einer Infektion mit Meningokokken sehr gefährdet, da das Immunsystem bei ihnen noch nicht ausreichend arbeitet. Bei Säuglingen sind die Symptome meist zunächst sehr unspezifisch, was die Diagnosestellung erschwert und Ursache für einen verspäteten Behandlungsbeginn sein kann.
Auslandsreisen sind häufige Ursache für eine Infektion mit Meningokokken.
Meningokokken sind weltweit verbreitet, allerdings treten sie in afrikanischen Ländern gehäuft auf. Auslandsreisen sind häufig der Auslöser für Meningokokken, viele Patienten schleppen die Bakterien mit nach Europa und erst dort entwickelt sich dann die typische Erkrankung. Wenn die Impfung gegen die Serotypen A und C in der Kindheit versäumt wurde, sollte diese spätestens vor Antritt einer Reise in gefährdete Länder nachgeholt werden. Ein Impfserum gegen den häufig ursächlichen Serotypen B ist noch immer in Entwicklung, bislang ist es Forschern nicht gelungen ein wirksames Serum zu entwickeln. Während bei rund zehn Prozent aller infizierten Personen keine Symptomatik zu erkennen ist, leiden besonders Kinder und Menschen mit Immunschwäche unter schweren Verläufen einer durch Meningokokken ausgelösten Meningitis.
Tröpfcheninfektionen sind für die Übertragung von Meningokokken verantwortlich.
Meningokokken aller Serotypen werden per Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Die Ansteckungsgefahr bei direktem Kontakt zu einer erkrankten Person ist sehr hoch; durch Husten, Schnupfen oder körperliche Nähe wird die Infektion sehr schnell weiter gegeben. Der Kontakt mit erkrankten Personen sollte nach Möglichkeit vermieden werden, bei nahen Verwandten und Familienmitgliedern wird im Krankheitsfall ohnehin meist eine prophylaktische Behandlung mit Antibiotika durchgeführt. Da es sich bei Meningokokken um sehr hartnäckige Bakterien handelt, ist die rechtzeitige Behandlung maßgeblich entscheidend für die Heilung der Infektion. Trotz antibiotischer Therapie kann der Behandlungserfolg allerdings nicht garantiert werden, es gibt immer wieder tödliche Ausgänge bei einer Infektion mit Meningokokken.
Durchdringen der Schleimhäute findet nach der Infektion mit Meningokokken statt.
Etwa zwei bis zehn Tage nach der Ansteckung mit Meningokokken treten die ersten Symptome auf. Die Bakterien besiedeln den Rachen, dort können sie sich vermehren und durchbrechen schlussendlich die Schleimhaut Richtung Gehirn. Gelangt der Erreger ins Gehirn, tritt eine sogenannte Meningitis (Hirnhautentzündung) auf, welche sofortige, intensivmedizinsche Behandlung erfordert. Durch den Befall mit Meningokokken ist auch die Entstehung einer Blutvergiftung möglich, diese tritt allerdings seltener auf. Um eine durch Meningokokken ausgelöste Erkrankung zu verhindern, ist es sinnvoll den Kontakt zu infizierten Menschen zu vermeiden. Bei Familienmitgliedern wird eine prophylaktische Behandlung durchgeführt, wenn bei einer Person Meningokokken diagnostiziert werden. Die Therapie muss bereits vor der Stellung einer endgültigen Diagnose erfolgen, da die rechtzeitige Gabe der Medikamente maßgeblich entscheidend für die Heilungschancen sind. In der Regel wird Penicillin verordnet, nur bei Allergien muss auf ein anderes Antibiotikum zurück gegriffen werden.