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Meningokokken – eine weit verbreitete Bakterienart.
Die Meningokokken werden in die Gruppe der sogenannten gramnegativen Bakterien eingeordnet. Sie befinden sich beim Menschen im Nasen-Rachen-Raum und können dort zu schwerwiegenden Infektionen führen. Statistisch gesehen sind etwa zehn Prozent aller deutschen Bundesbürger von Meningokokken befallen, allerdings führt die Besiedelung nicht immer auch zum Ausbruch einer Erkrankung. Meningokokken können lebenslang ohne Komplikationen im Körper verbleiben, bei Risikopatienten mit Vorerkrankungen oder Menschen im hohen Alter kann es jedoch zu gefürchteten Krankheitsbildern kommen. Es gibt 14 verschiedene Arten von Meningokokken, der Unterschied liegt lediglich in der Oberflächenstruktur. Behandelbar sind Meningokokken mit Antibiotika, allerdings wirken die klassischen Breitbandpräparate oftmals nicht gegen gramnegative Bakterien. Die Arzneimittelhersteller haben dieses Problem erkannt und Kombinationspräparate wie beispielsweise Amoxicillin mit Clavulansäure entwickelt, um auch gegen Meningokokken vorgehen zu können.
Übertragung von Meningokokken von Mensch zu Mensch möglich.
Wie die meisten Bakterien können auch Meningokokken direkt von Mensch zu Mensch weitergegeben werden. Tröpfcheninfektionen sind bei dieser Bakterienart besonders häufig, durch Husten, Niesen oder Sprechen einer erkrankten Person geraten die Bakterien in die Luft und können so auf andere Menschen übergehen. Mit Hilfe kleiner Widerhaken verankern sich die Meningokokken dann in der Nasen-Rachen-Schleimhaut gesunder Menschen und verbleiben dort mitunter mehrere Monate. Bei einem stabilen Immunsystem ist das Risiko eines Krankheitsausbruchs sehr gering, ist die betroffene Person allerdings geschwächt, beispielsweise durch andere Erkrankungen, können sich schnell gefährliche Krankheiten wie Lungen- oder Hirnhautentzündungen entwickeln. Beim geringsten Verdacht auf eine Ansteckung mit Meningokokken sollten daher insbesondere Personen mit erhöhtem Krankheitsrisiko direkt den Arzt aufsuchen.
Symptomatik ist von Patient zu Patient verschieden.
Kommt es zur Übertragung von Meningokokken, ist das Immunsystem im besten Fall in der Lage, die Bakterien selbstständig zu vernichten. Bei Risikopatienten ist diese Möglichkeit kaum gegeben und es entwickeln sich oft innerhalb der Inkubationszeit von drei bis vier Tagen verschiedene Krankheitssymptome. Die gefährlichste durch Meningokokken ausgelöste Erkrankung ist eine Hirnhautentzündung, die sich zunächst mit hohem Fieber und Abgeschlagenheit bemerkbar macht. Die Patienten verlieren mehr und mehr die Orientierung, können sich nicht mehr konzentrieren und fühlen sich sehr krank. Das Fieber kann im Verlauf der Erkrankung auf weit über 40 Grad ansteigen und viele Patienten versterben unbehandelt innerhalb der ersten 24 Stunden nach Krankheitsausbruch. Ein deutliches Signal für eine bestehende Hirnhautentzündung (Meningitis) ist die Versteifung des Genicks, die Patienten können den Kopf kaum bewegen, überstrecken ihn nach hinten und der Hinterkopf wird ins Kissen gedrückt. Bei Säuglingen kann die Symptomatik komplett ausbleiben, lediglich Fieber und unruhiges Verhalten geben hier einen Hinweis auf eine vorliegende Erkrankung.
Meningokokkeninfektion kann tödlich enden.
Eine Infektion mit Meningokokken stellt für den Patienten immer eine Gefahr dar, da es in einigen Fällen innerhalb weniger Stunden nach der Infektion zum Ableben des Patienten kam. Besonders kritisch wird der Zustand, wenn die Bakterien in die Blutbahn geschwemmt werden und dort zu einer Sepsis (Blutvergiftung) führen. Hier ist schnelle Hilfe im Krankenhaus notwendig, um das Leben des Patienten zu retten. Die Therapie erfolgt zunächst durch die Gabe von Antibiotika und durch Linderung der Symptome. Besonders geschwächte Menschen haben ein erhöhtes Risiko an einer Meningokokkeninfektion zu sterben, während ein weitgehend gesunder Organismus bei rechtzeitiger Behandlung noch gute Heilungschancen hat.