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Verschiedene Tests zur Diagnose von Meningokokken möglich.
Um eine durch Meningokokken ausgelöste Hirnhautentzündung zu diagnostizieren, sind verschiedene Tests möglich. Zunächst wird der Arzt einige Untersuchungen durchführen, um den Verdacht auf Meningokokkenbefall zu erhärten oder zu entkräften. Erst wenn einige klassische Tests positiv waren, wird ein direkter Nachweis des Erregers durch das Hirnwasser vorgenommen. Als erster Test ist der sogenannte Glastest bei Ärzten sehr verbreitet. Hierbei wird ein sauberes Trinkglas auf den durch eine Meningitis ausgelösten Hautausschlag gepresst. Bei Hautausschlägen welche nicht von einer Meningitis ausgehen, können diese durch das Glas nicht mehr gesehen werden. Bleibt der Hautausschlag trotz dem Druck des Glases auf die Haut deutlich sichtbar, ist die Wahrscheinlichkeit einer Meningitis sehr hoch.
Brudzinski-Zeichen als Hilfe bei der Diagnosestellung.
Eine weitere Möglichkeit, eine Verdachtsdiagnose für eine Meningitis zu stellen, ist die Anwendung des sogenannten Brudzinski-Tests. Bei diesem Test muss der Arzt den Kopf des liegenden Patienten anheben, bei vorliegender Meningitis zieht der Betroffene die Beine an, in Richtung Brust. Dieser Reflex ist auf die Versteifung des Genicks zurückzuführen und gilt als deutliches Anzeichen einer Meningitis. Selbst wenn die Beine nicht angezogen werden, aber eine deutliche Versteifung des Nackens feststellbar ist, besteht akuter Verdacht auf eine Infektion mit Meningokokken und die sofortige Einleitung der Therapie ist erforderlich.
Erregernachweis im Hirnwasser möglich.
Durch eine sogenannte Lumbalpunktion ist der Nachweis des Erregers im Hirnwasser möglich. Diese Untersuchung wird bereits bei einem geringen Verdacht auf eine bestehende Meningitis durchgeführt. Zwischen zwei Wirbeln im Bereich des Rückens wird eine hohle Nadel eingeführt, um aus einem vorhandenen Reservoir das Nervenwasser zu entnehmen. Im Labor lässt sich der Erreger im Nervenwasser nachweisen, allerdings darf diese Untersuchung bei Patienten mit erhöhtem Hirndruck nur unter intensivmedizinischer Überwachung erfolgen. Leidet der Patient unter starken Durchblutungsstörungen, ist ebenfalls keine Lumbalpunktion möglich; bei diesen Betroffenen muss die Therapie einzig aufgrund der Verdachtsdiagnose durchgeführt werden. Bessern sich die Beschwerden trotz der Gabe von Antibiotika nicht innerhalb von sieben Tagen, müssen möglicherweise weitere Untersuchungen eingeleitet werden. Während der Behandlung ist auf Symptome einer möglichen Blutvergiftung zu achten, diese äußert sich unter Anderem durch hohes Fieber über 40 Grad, punktuellen Einblutungen in die Haut und einem roten Streifen auf der Haut in Richtung des Herzens.
Bei Auslandsreisen sollte auf Anzeichen einer Infektion mit Meningokokken geachtet werden.
Bei der Planung einer Reise ins Ausland sollte vorab unbedingt ein Mediziner aufgesucht werden, um eine Impfung gegen Meningokokken der Serotypen A und C durchführen zu lassen. Bei den meisten Kindern wird diese Impfung schon im Alter von zwei Jahren durchgeführt, wurde dieser Schutz jedoch versäumt, ist es sehr wichtig die Impfung sobald wie möglich nachzuholen. In afrikanischen Ländern kommt es häufiger zu Infektionen durch den Meningokokken-Serotyp A; da gegen diesen ein Impfstoff vorhanden ist, lässt sich die Erkrankung oftmals vermeiden. Wurde keine Impfung vor der Urlaubsreise durchgeführt, und es entstehen Symptome wie Fieber, Gliederschmerzen und Abgeschlagenheit, ist der sofortige Besuch beim Arzt erforderlich. Der Patient sollte auf eine mögliche Ansteckung mit Meningokokken hinweisen, so dass der behandelnde Arzt direkt entsprechende Untersuchungen zur Diagnose durchführen kann. Je früher die Erkrankung diagnostiziert wird, umso höher sind die vollständigen Heilungschancen.