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Weltweit sind Menschen von Meningokokken betroffen.
Bei Meningokokken handelt es sich um Bakterien, welche beim Menschen den Rachenraum besiedeln und für die Entstehungen schwerer Atemwegserkrankungen verantwortlich sein können. In etwa zehn Prozent aller Fälle bricht trotz vorhandener Meningokokken keine Erkrankung aus, Forscher gehen davon aus, dass diese Patienten über ein sehr stabiles Immunsystem verfügen. Die Meningokokken-Familie besteht aus 13 Unterarten, für den Menschen sind allerdings nur vier Typen davon relevant. Für die entstehenden Erkrankungen ist fast immer der sogenannte Meningokokken-Typ B verantwortlich, seltener werden Infektionen durch Typ A oder C ausgelöst. Die durch Meningokokken ausgelöste Infektion betrifft besonders häufig Kinder und Säuglinge, die Sterblichkeitsrate ist mit rund zehn Prozent recht hoch. Ursache für die weite Verbreitung bei Kindern ist das schwächere Immunsystem, bei einer erwachsenen Personen ohne Vorerkrankungen kann sich der Körper in vielen Fällen erfolgreich gegen die Meningokokken zur Wehr setzen.
Impfungen gegen die Meningokokken-Serotypen A und C sind möglich.
Ab einem Alter von zwei Jahren können Kinder gegen die Infektion mit Meningokokken geimpft werden. Der Impfstoff schützt allerdings nur vor einer Infektion mit den Serotypen A und C, der häufig in Europa vorkommende Serotyp B kann trotz Impfung zur Erkrankung führen. Wurde bei Kindern keine Schutzimpfung durchgeführt, sollte diese spätestens vor einer Auslandsreise in afrikanische Länder erfolgen. Sehr häufig fangen sich Patienten den Erreger im Ausland ein und schleppen ihn dann nach Europa. Da in Afrika, Brasilien und weiteren südlichen Ländern die Infektion meist durch die Serotypen A und C ausgelöst wird, kann eine Impfung die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung drastisch reduzieren.
Meningokokkeninfektion stellt medizinischen Notfall dar.
Kommt es zu einer Infektion mit Meningokokken, ist die sofortige Behandlung durch einen Arzt erforderlich. Die Erkrankung kann schwere Folgen für den Menschen haben, bis hin zu Tod durch Blutvergiftung oder Hirnhautentzündung. Sehr gefährlich ist die Infektion für geschwächte Patienten, die aufgrund einer Grunderkrankung, wie beispielsweise einer HIV-Infektion unter einem schwachen Immunsystem leiden. Bei dieser Risikogruppe ist die Gefahr hoch, dass die Infektion trotz rechtzeitiger Behandlung einen schweren oder gar tödlichen Verlauf nimmt. Besteht der Verdacht auf eine Ansteckung mit Meningokokken, ist die sofortige Behandlung mit Penicillin unerlässlich. Die Therapie wird von Ärzten bereits eingeleitet, bevor die endgültige Diagnose durch den Nachweis der Erregers gestellt wurde.
Meningokokken besiedeln nach der Ansteckung den Rachenraum.
Die Übertragung von Meningokokken ist von Mensch zu Mensch möglich und wird durch Tröpfcheninfektionen verursacht. Bereits der gemeinsame Aufenthalt in einem Raum kann ansteckend sein, die Bakterien siedeln sich nach der Übertragung zunächst im Nasen-Rachenraum an und verbleiben dort. Rund zehn Prozent aller Patienten entwickeln keinerlei Symptome trotz nachgewiesenem Meningokokkenbefall. Bei den anderen 90 Prozent der infizierten Personen entwickelt sich die Symptomatik meinst innerhalb von zehn Tagen. Zunächst kommt es zu Fieberschüben mit Temperaturen von deutlich über 40 Grad, im weiteren Verlauf treten Bewusstseinsstörungen und Ausfälle des zentralen Nervensystems auf. Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika, je früher die Therapie eingeleitet wird, umso höher sind die Chancen auf einen milden Verlauf. Bei einigen Patienten ist die Behandlung mit Antibiotika wirkungslos, hier führt die Infektion mit Meningokokken meist innerhalb weniger Wochen zum Tod.